Das richtige Werkzeug ist entscheidend und begleitet einen im Bereich der Elektrotechnik ständig. Auch im Alltag sind Werkzeuge nützlich und nicht mehr wegzudenken. Daher werden nun zentrale elektrotechnische Tools vorgestellt sowie deren Funktionen erläutert.

1 – Abisolierwerkzeug

Durch Abisolierwerkzeuge kann der isolierende Außenmantel von Kabeln einfach entfernt werden. Anschließend lassen sich Stecker oder Anschlussklemmen durch Löten oder Crimpen besser am innenliegenden Draht befestigen. Manche Abisolierwerkzeuge sind auch zum direkten Schneiden von Kupfer oder Leitungen eines Kabels geeignet.

Neben dem Begriff Abisolierwerkzeug gibt es auch die Bezeichnung Abisolierzange. Es werden unterschiedliche Arten und Ausführungen differenziert:

  • Einstellbare Abisolierwerkzeuge: Besonders gut geeignet für unregelmäßige Kabeldicken und -durchmesser.
  • Dreifachwirkende Abisolierwerkzeuge: Bei dickeren Kabeln werden dreifachwirkende Abisolierwerkzeuge eingesetzt, welche robust isoliert sind. Hiermit können Linear-, Spiral- und Drehschnitte gemacht werden.
  • Abisolierzange: Ist V-förmig und wird bei mehradrigen, dicken Kabeln eingesetzt.
  • Drehschneider: Können kompakt abisolieren und nutzen für einen sauberen Schnitt eine Drehbewegung.
  • Abisolierpistole: Einfache Handhabung durch ihre selbstjustierende Klinge.
  • Halbautomatische Abisolierzangen: Schnelles Durchtrennen von Kabeln durch Verwendung eines Mechanismus, welcher die Isolierung durch einzelnen Druck auf den Griff entfernt.
  • Manuelle Abisolierzangen: Sind Standardmodelle der Handbedienung mit federbelastetem Griff und Sicherheitsverschluss.
  • Abisolierzangen mit Stahlarmierung: Geeignet für stahl-, aluminium- und kupferummantelte Kabel.

 

2 – Isolierte Schraubendreher (VDE)

Schraubendreher begleiten Elektriker stetig im Alltag und gelten als traditionelle Werkzeuge. Die unverzichtbaren Helfer unterstützen beim Zugang zu Gehäusen mit Schraubverschluss. Für Kompatibilität mit einer Vielzahl an Schraubenarten gibt es unterschiedliche Größen und Formen. Schraubendreher funktionieren mithilfe von Drehkraft und Drehmoment, die der Kopf des Schraubendrehers auf den kompatiblen Schlitz der Schraube überträgt.

Außerdem gibt es Elektrikerschraubendreher, welche dank spezieller, isolierter Griffe den elektrischen Schutzwiderstand gewährleistet. Angezeigt wird dies durch ein VDE-Prüfzeichen des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik sowie der Informationstechnik. Daher werden isolierte Schraubendreher häufig als VDE bezeichnet.

Es gibt unterschiedliche Arten von Schraubendrehern, welche anhand ihrer Klingenspitze (Abtriebe) sowie der passenden Schraubköpfe (Antriebe) zu unterscheiden sind. Neben Schlitzschraubenziehern werden Phillips- und Pozidriv-Kreuzschlitz häufig genutzt.

 

3 – Isolierte (VDE) Zangen

Zangen werden zudem seit Langem von Handwerkern benutzt. Benötigt werden sie bei vielen Aufgaben, welche ein „Drehmoment“ erfordern wie Drehen, Abschneiden und Greifen. Im Gegensatz zu den Händen wird durch eine Zange hierbei mehr Kraft angewendet. Meist werden sie aus Stahl gefertigt, damit der Griff der Backen fester ist. Hier gibt es auch isolierte Zangen, welche oft ein VDE-Prüfzeichen haben.

Es gibt unterschiedliche Arten von Zangen, welche für verschiedene Tätigkeiten nutzbar sind. Gut geeignet sind sie zum Drehen, Schneiden und Greifen.

  • Flachrundzangen: Gut geeignet zum Greifen kleiner Gegenstände dank langer, spitzzulaufender Backen.
  • Kombizangen: Sind vielfältig einsetzbar, beispielsweise zum Abisolieren, Drahtschneiden und Greifen.
  • Wasserpumpenzangen: Besitzen eine bewegliche Unterbacke, wodurch die Spannweite der Backen individuell eingestellt werden kann und sind unter dem Namen verstellbare Zangen geläufig. Daher eignen sie sich für die Nutzung mit Schrauben, Verbindungselementen und Muttern.
  • Kabelschneider: Auch als Drahtschneider bekannt, da sie hierfür häufig verwendet werden.
  • Gripzangen: Haben eine Feststellfunktion, um mit beiden Händen frei zu Arbeiten.

 

4 – Hand- und Bügelsägen

Zum Durchtrennen von Metall werden feinverzahnte Hand- und Bügelsägen eingesetzt. In einem verstellbaren Rahmen werden die dünnen Blätter zwischen Griff und Sägekopf gespannt gehalten. Einfaches Austauschen einer gebrochenen oder stumpfen Klinge ist möglich.

 

5 – Kabelschneider

Kabelschneider sind auch standardmäßiges Werkzeug von Elektrikern und können dank Stahlklingen Standardverdrahtungen ohne Probleme durchtrennen. Dickere Kabel können von stärkeren Kabelschneidern durchtrennt werden. Auch zum Abisolieren beim Crimpen oder Ähnlichen sind sie geeignet.

Unterschiedliche Schnitte können mithilfe verschiedener Modelle gemacht werden. Es gibt Mehrwerk-Werkzeuge, welche für Schrägneiden oder für bündige Schnitte. Isolierte Schneider sind zentral für Elektriker bei elektrischen Geräten, für den Einsatz mit Hochspannungsleitungen sowie in Umgebungen mit hoher elektrostatischer Entladung.

Zur leichten Handhabung sind ergonomische Griffe und die richtige Version für die Härte zu nutzen. Die Schnittleistung variiert zwischen 0,4 mm und 600 mm.

 

6 – Klauenhämmer

Durch den Kopf mit zwei Funktionen können Klauenhämmer zum Hämmern und Herausziehen von Nägeln eingesetzt werden. Elektriker schaffen sich dadurch Zugang zu verschlossenen Bereichen wie Sicherungskästen.

 

7 – Schraubenschlüssel

Schraubenschlüssel sind zentrale Werkzeuge für Elektriker, insbesondere beim Befestigen oder Lösen von Schraubbolzen, Muttern oder ähnlichen Materialien. Diese gibt es in unterschiedlichsten Größen. Daher gibt es auch eine große Auswahl von Schraubenschlüsseln, welche einen festen Sitz zwischen dem Kopf, welcher das Drehmoment aufbringt, und der passenden Vorrichtung gewährleisten.

Dabei gibt es häufig folgende Typen:

Rollgabelschlüssel – Mit einer beweglichen Backe kann dieser an unterschiedliche Muttern und Schrauben angepasst werden. Häufig wird der Engländer eingesetzt.

Gabelschlüssel – Durch ihre halbmondförmige Klemme in unterschiedlichen Größen sind sie gut bei wenig Platz geeignet.

 

8 – Sicherheitsmesser

Auch Privatpersonen nutzen Sicherheitsmesser häufig, um Tapeten, Karton oder Teppiche zu schneiden. Aus Sicherheitsgründen ist die Messerklinge abgeschirmt und nur bei Gebrauch außen. So können Verletzungen und Unfälle vermieden werden. Teilweise gibt es auch federbelastete Schieber, welche die Klinge automatisch einfahren. Sicherheitsmesser sind für unterschiedliche Bedürfnisse einzusetzen, weshalb es verschiedene Größen und Formen gibt. Gute Messer für Elektriker haben meist Griffe aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff und für präzise Schnitte eine Klinge aus Kohlenstoff, Edel- oder Werkzeugstahl. Zudem können gebrochene Klingen einfach ausgetauscht werden.

 

9 – Inbusschlüssel

Innensechskantschlüssel werden häufig Inbusschlüssel oder Imbus genannt. Richtig wäre jedoch „Inbus“, was die Abkürzung der Markenbezeichnung Innensechskantschraube Bauer und Schaurte ist.

Inbusschlüssel bestehen aus Nickel oder Stahl, seltener aus Kupferlegierungen oder Bronze. Es gibt vier Haupttypen: klappbar, gerade, T-Griffe und L-förmig.

  • Gerade: Werden in Schraubendreher gesteckt, damit diese für Sechskantbefestigungen adaptiert werden.
  • T-Griff: Hier sind die Griffe ergonomischer und festes Greifen ist einfacher.
  • L-förmig: Sind asymmetrisch mit zwei unterschiedlich langen Enden. Die Köpfe sind jedoch identisch. Durch die Form ergeben sich verschiedene Hebelwirkungen: mit dem kürzeren Ende benötigt man beim Drehen weniger Kraft. Bei schwer zugänglichen Ecken und Winkeln ist das lange Ende besser geeignet.

 

10 – Meißel

Seit Urzeiten werden Meißel verwendet und auch Elektriker nutzen sie. Mühelos durchtrennt ein Meißel Stein, Beton, Holz, Ziegel und weitere harte Werkstoffe. Zudem kann er Zugang zu elektrischen Adern verschaffen oder Leitungen in Wänden meißeln. Die neuen Versionen sind aus unterschiedlichen Stahllegierungen hergestellt und es gibt verschiedene Größen von 5 mm bis 50 mm. Auf diese verschafft er Zugang zu elektrischen Adern oder kann verwendet werden, um Kanäle für Leitungen in Wände zu Meißeln.

 

11 – Isolierband

Zum Schutz vor äußeren Umwelteinwirkungen wird Isolierband bei elektrisch leitenden Geräten und Drähten genutzt. Der empfindliche Kern wird durch das abriebfeste, feuchtigkeits- und hitzebeständige Band geschützt. Das Isolierband kann aus unterschiedlichen Materialien wie Vinyl, PVC, Kupferfolie und Glasgewebe hergestellt werden. Verschiedene Ausführungen unterscheiden sich durch Breiten, Dicken, Farben, Temperaturtoleranz, Isolierfähigkeit und Haftfestigkeit. Die Farbe unterstützt die Auswahl der richtigen Version und Elektriker können bei der Arbeit farblich markieren. Zur Markierung des Niederspannungs-Neutralleiters in einem Stromkreis und zur allgemeinen Isolierung wird meist schwarz eingesetzt.

 

12 – Spannungsprüfer/ Multimeter

Multimeter sind hilfreiche und notwendige Tools, um den Stromfluss in Leitungen zu prüfen. Die Diode leuchtet bei Spannung auf und sie werden zu Sicherheitszwecken zum Überprüfen von Schaltern, Kabeln, Abzweigdosen oder weiteren Geräten genutzt. Wenn Strom festgestellt wird, muss dieser vor Beginn des Arbeitens zwingendermaßen abgeschaltet werden. Viele Modelle mit Spannungsanzeige haben zur erhöhten Sicherheit auch zusätzlichen Überspannungsschutz und Schaltungen.

 

13 – Taschenlampe

Bei der Arbeit in dunklen Bereichen werden Taschenlampen benötigt. Zusätzlich gibt es Stirnlampen für Helm oder Kopf, wenn man zwei freie Hände zum Arbeiten braucht.