André-Marie Ampère war französischer Chemiker, Mathematiker, Physiker und Begründer der Elektrotechnik. Am 20. Januar 1775 wurde André-Marie in Lyon geboren. Er hat hervorragende Arbeit im technischen Bereich geleistet und erklärte den Begriff elektrischer Spannung und den des elektrischen Stromes. Zusätzlich legte er die Stromrichtung fest. Im Jahre 1893 wurden SI-Einheiten nach ihm benannt, welche eine physikalische Benennung für Stromstärke und magnetische Durchflutung darstellen. Heutzutage ist die Einheit Ampere sehr verbreitet und bekannt, weit über die Grenzen der Elektrotechnik hinaus.

Zu seinem Leben

Als Sohn von Jean-Jacques Ampère und seiner Ehefrau Jeanne-Antoinette de Sarcey ist André-Marie Ampère aufgewachsen. Schon in der Kindheit hatte er großes Interesse an Wissen und ein gutes Gedächtnis. Außerdem hatte er Freude am Lesen von Büchern und auch an Sprachen. So lernte er Griechisch, Latein und Italienisch. Auch für die Metaphysik, Psychologie und Botanik war er zu begeistern. Schließlich hat er sein Studium im Bereich Mathematik und Physik begonnen. 1976 hat er Julie Carron kennen, welche er drei Jahre später heiratete. Gemeinsam bekamen die beiden einen Sohn. Wenig später wurde André-Marie Lehrer für Chemie und Physik an einer Schule in Bourg-en-Bresse und verfasste verschiedenste Werke. Als seine Frau 1803 starb, zog er nach Paris. Neben seinem Beruf als Lehrer für Mathematik, beschäftigte er sich mehr mit Wissenschaften und Kant. Im Jahre 1806 heiratete er Jeanne-Françoise Potot und bekam mit ihr gemeinsam eine Tochter. Jedoch hielt die Ehe nicht lange an und wurde geschieden. Im weiteren Verlauf seiner Karriere wurde er Generalinspektor, lehrte Philosophie und unterstütze er als Professor im Bereich Astronomie. Mit 61 Jahren ist er am 10. Juni 1836 an einer Lungenentzündung in Marseille verstorben. Auf dem Cimetière de Montmartre wurde er in Paris beigesetzt.

Beiträge zur Elektrodynamik

Seine Forschung zu Magnetfeldern hat er 1820 durchgeführt. Mit dem Vorbild des Gravitationsgesetzes von Isaac Newton beschäftigte er sich mit Kräften zwischen zwei beieinander angeordneten Leitern, durch welche Strom läuft. Er stellte fest, dass sich Leiter bei gleicher Stromrichtung anziehen und bei unterschiedlicher abstoßen. Zusätzlich entwickelte er ein Gerät zur Strommessung, welches als Galvanometer zu bezeichnen ist. Er entdeckte eine wichtige Erkenntnis für spätere Wissenschaften: tatsächliche Ursache für Magnetismus ist die fließende Elektrizität. Daraufhin erklärte Ampère die elektrische Spannung und den Strom, wobei er zusätzlich die Stromrichtung determinierte. Sein erstelltes Modell ist heute jedoch nur bedingt gültig, da Strom gerichtet ist und Zeit eine Rolle spielt. Neben seinen Entdeckungen im Bereich Elektrotechnik hat er das elektrische Telegrafieprinzip begriffen.

Was ist also Ampere?

Die gesamte Menge des Stromes in einem Stromfluss wird als Stromstärke bezeichnet. Die Einheit wurde nach André-Marie Ampère benannt und wird mit dem Zeichen A abgekürzt. Im internationalen Einheitensystem (SI) ist sie als eine der sieben Basiseinheiten integriert. Sie hängt mit Volt und Watt zusammen, da Leistung, Spannung und Stärke nicht trennbar sind. Mithilfe eines Amperemeters beziehungsweise Strommessgerätes kann die Stromstärke ermittelt werden. Hierfür wird das Gerät an den Stromkreislauf angeschlossen, welcher deshalb kurz unterbrochen werden muss. Weniger aufwendig ist daher die indirekte Messung zum Beispiel durch Ermittlung des erzeugten Magnetfeldes. Durch Rückschlüsse kann somit die Stärke festgestellt werden. Die Formel lautet:  Ampere = Watt / Volt. Hier wird die Leistung in Watt durch die Spannung in Volt geteilt. Die drei Einheiten hängen zusammen und die Formel lässt sich in Abhängigkeit der gesuchten Größe entsprechend umstellen. Darüber hinaus ist das Beachten von Ampereangaben im Beruf und Alltag zentral, um Schädigungen an Leitungen und Geräten vorzubeugen.

Relevanz für die heutige Zeit

Heute noch sind die Erkenntnisse von André-Marie Ampère relevant. Seine Forschung und Entdeckung hat sowohl einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung von Technik als auch zum Fortschritt der Industrie geleistet. Ohne diese Ergebnisse würden wir vermutlich alle noch selber Feuer machen und Briefe verschicken. Auch im Alltag werden wir täglich von Elektrizität begleitet, ohne dies ständig zu bemerken. Beispiele hierfür sind WLAN, Licht, elektrische Heizung und Handyempfang. Wenn wir hier jedoch Probleme mit der Versorgung haben, fällt uns dies sofort auf. Dadurch wird deutlich, dass Elektrizität für unser Zeitalter lebensnotwendig und in unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist. Im Kontext von nachhaltigen und klimafreundlichen Energiesystemen wird auch die zentrale Rolle des Stroms für die Zukunft veranschaulicht.